Jungschützen

Aus der Jubiläumsschrift zum 125-jährigen Vereinsjubiläum.

Der Wunsch, eine Jungschützenabteilung zu gründen, wurde am 23. Mai 1975 Wirklichkeit. Die Schützenbrüder Ulrich Harding, Josef Drüke und Anton Reike hatten alle Alfener Jugendlichen sowie den geschäftsführenden Vorstand eingeladen. Zweck dieser Versammlung sollte die Gründung der Jungschützenabteilung sein, die auch am gleichen Abend beschlossen wurde. Erster Jungschützenmeister wurde Anton Reike. Innerhalb kurzer Zeit konnten 47 Jugendliche als Jungschützen gewonnen werden. Am Schützenfest 1975 nahmen fast alle Jungschützen in schwarzen Hosen, weißem Hemd und grüner Krawatte teil. Sie waren in diesem Jahr auch schon bei den Festlichkeiten der Nachbarvereine vertreten. Am 9. August 1975 fand erstmalig das Bezirksprinzenschießen in Alfen statt.

Am 15. Januar 1976 begann die neugegründete Fahnenschwenkergruppe unter der Anleitung einiger Fahnerschwenker aus Nordborchen mit dem Übungsprogramm. Der erste Auftritt war am Ostertag 1976. Die Jungschützen hatten zu diesem Tag mit viel Fleiß ein Osterfeuer - erstmals seit 20 Jahren - errichtet. In der Nacht zu Gründonnerstag wurde der Haufen durch unbekannte Rowdies jedoch angezündet. Der Kopf wurde nicht hängen gelassen. Schon am gleichen Tag wurde ein neuer Holzhaufen errichtet und Tag und Nacht bewacht. Am 21. Mai 1976 fand eine Jungschützenversammlung statt, in der beschlossen wurde, daß sich die Jungschützenabteilung eine Prinzenkette für den jeweils amtierenden Jungschützenprinz anschafft. Erster Jungschützenprinz wurde Wolfgang Lammers. In der folgenden Zeit nahmen die Jungschützen und Fahnenschwenker an einigen Veranstaltungen der Nachbarvereine und auch auf Bezirksebene teil. Bis August 1976 betreute Anton Reike, danach Ulrich Harding die Fahnenschwenker.

Im Februar 1976 begann die neugegründete Schießgruppe mit 23 Jungschützen mit dem Training. Anfang September 1976 wurden zwei weitere Gewehre gekauft, und eine Mannschaft nimmt an Rundenwettkämpfen teil. In diesem Jahr wurden erstmals Leistungsnadeln ausgeschossen, das Ergebnis war erfreulich.

Im Jahr 1977 wurden einige Veranstaltungen der Jungschützen durchgeführt. Besonders hervorzuheben ist der Osterball. Der bei dem Ball erzielte Reinerlös in Höhe von DM 1.499,99 wurde der "Aktion Sorgenkind" gestiftet. In diesem Jahr wurde auch der Spielmannszug gegründet. Hierüber wird an anderer Stelle berichtet. Auch im Jahr 1978 führen die Jungschützen Veranstaltungen durch. So sind neben der Karnevalsfeier mit der KJA, der Osterball und die Besuche der auswärtigen Feste, zu erwähnen. Einen Schießmeisterlehrgang bestanden Rudolf Ahrens, Hansi Wischer und Karl-Heinz Reinstädler. Die Fahnenschwenker wurden nun von Hans-Gerd Hüster betreut. Am Ende des Jahres 1978 bestehen die Jungschützenabteilung und der Spielmannszug aus 123 Mitgliedern.

Wie in den vergangenen Jahren fanden auch im Jahre 1979 einige Veranstaltungen statt. Aus dem Erlös des Osterballs wurden 200 DM für die Renovierung der Kirchenorgel gestiftet. Beim Diözesanprinzenschießen in Nordborchen erreicht Dietmar Becker den 2. Platz und auf dem Bundesprinzenschießen einen hervorragenden 6. Platz.

Erstmals in der Geschichte der Jungschützenabteilung errang mit Josef Drüke ein Vorstandsmitglied der Jungschützen im Jahre 1980 die Königswürde. Die Jungschützen feierten wie schon gewohnt kräftig mit und trugen durch ihr sogenanntes "Mondauto" zu einem erlebnisreichen Schützenfestmontag bei. Bester Schütze in den Rundenwettkämpfen ist von 58 Schützen Dieter Becker in der Einzelwertung auf Platz 10.

Im Jahre 1981 wurden erstmals Neuwahlen der Jungschützenabteilung durchgeführt. Neuer Jungschützenmeister wird Michael Nillies. In den folgenden Jahren laufen viele Aktivitäten, auf die hier nicht besonders eingegangen wird. Es ist aber festzuhalten, daß die Jungschützen immer an den vereinsinternen Veranstaltungen in großer Zahl teilgenommen haben.

Anfang 1985 wird Karl Mura als neuer Jungschützenmeister gewählt.

Mit neun Jungschützen eröffnete am 8. Februar 1985 die neugegründete Jungschützenschießabteilung ihr Übungsschießen auf dem Schießstand in der Schützenhalle. Es konnten auch drei Mädchen für den Schießsport gewonnen werden. In diesem Jahr wurden 31 Übungsabende durchgeführt, 7.500 Schüsse abgefeuert und eine Gesamtzahl von 35.000 Ringen erzielt. Im November 1985 wurde ein Pokalschießen durchgeführt. In der Damenklasse wurde Sylvia Münster Sieger, Rolf Gürntke bei den Jungen. Den St. Hubertus-Wanderpokal, der zum ersten Mal ausgeschossen wurde, gewann die Mannschaft mit Rolf Gürntke, Heinz Pasel, Werner Schmidt und Elmar Nillies. Im Jahre 1985 konnte auch das 10jährige

Bestehen der Jungschützenabteilung gefeiert werden. Am 29. April 1985 wurde das Training der neugegründeten Fahnenschwenkergruppe unter der Leitung von Michaela Drüke wieder aufgenommen.

Zum ersten Male nahmen beim Prinzenschießen, das Ende Dezember 1985 durchgeführt wurde, auch Mädchen teil. Die Prinzenwürde 1986 errang Michaela Drüke. Beim Vogelschießen wurde erstmals für die Jungschützen ein Bierfaßschießen durchgeführt. Die neuformierte Fahnenschwenkergruppe kann in diesem Jahr schöne Erfolge verbuchen.

Die Jungschützenschießabteilung hat Anfang 1988 15 Mitglieder und wird von Rolf Gürntke betreut. Unter seiner Leitung werden der Schießsport belebt und schöne Erfolge erzielt. Erstmalig werden in Alfen die grünen Schießkordeln ausgeschossen und an sieben Jungschützen vergeben.

In der Jahreshauptversammlung am 6.1.1989 wird Rolf Gürntke zum neuen Jungschützenmeister gewählt. Die Jungschützen beteiligen sich nicht nur am Vereinsleben des Schützenvereins, sondern unterstützen den Umwelt- und Kulturverein Alfen auch bei einer Baumpflanzaktion in der Alfener Feldflur. An Schießsportveranstaltungen auf Bezirks- und Bundesebene wird teilgenommen.

Das Schützenjahr 1990 beginnt mit der Renovierung des Schießstandes in der Schützenhalle. Diese Arbeiten sind hervorragend gelungen. Neben den alljährlich stattfindenden Veranstaltungen der Jungschützen nehmen sie auch in diesem Jahr wieder an einer Baum- und Buschpflanzaktion teil. Alle Aktivitäten können hier nicht einzeln aufgezählt werden.

Im November 1991 hatten die Jungschützen Besuch aus dem Erzbischöflichen Kinderheim in Paderborn. Über 30 Kinder mit ihren Betreuerinnen verbrachten mit Spielen, Essen und Trinken, betreut von den Jungschützen und Fahnenschwenkerinnen, einen schönen Nachmittag in der Schützenhalle. Er wird für alle Beteiligten unvergessen bleiben. Bei diesem Treffen wurde auch die Idee geboren und die Zusage gegeben, in dem Kinderheim defekte Fahrräder zu reparieren. Unter der Leitung des Brudermeisters wurde dieses Versprechen am 14. und 31. März 1992 eingelöst. Es wurden 37 mehr oder weniger stark beschädigte Fahrräder repariert. Die Kosten hierfür wurden vom Hauptverein übernommen. Diese gute Tat wurde vom Gesamtvorstand des Schützenvereins anerkennend aufgenommen und so wurden dem Kinderheim - auch durch die Spende eines Schützenbruders - weitere vier neue Fahrräder überreicht. Die Freude bei den Kindern, Schwestern und Betreuerinnen war groß.

Am 8.1.1993 wurde Rolf Gürntke als Jungschützenmeister wiedergewählt. Neben den vielen vereinsinternen Aktivitäten wurden auch in diesem Jahr andere Veranstaltungen besucht. So ist die zahlreiche Beteiligung der Jungschützen am Jubiläumsschützenfest in Kirchborchen zu erwähnen. Es wird bei den Jungschützen aber nicht nur gefeiert. So ist die Sammelaktion zugunsten der krebskranken Kinder in Minsk besonders hervorzuheben. Es wurden viele wertvolle Kleidungsstücke und Spielwaren zusammengetragen und an Herrn Dr. Hey übergeben. In den vergangenen Jahren nahmen die Jungschützen immer wieder im Wechsel mit den anderen Alfenern Vereinen an der jährlichen Flurreinigung teil.

Wie in jedem Jahr, begann das Schützenjahr 1994 mit der Jahreshauptversammlung der Jungschützen. An diesem Tage wurde auch der Jungschützenprinz ermittelt; es wurde Martin Schumacher. Er nahm auch am Bezirksjungschützenschießen teil. Zur großen Überraschung aller wurde Martin Schumacher Bezirksjungschützenprinz. Auf dem Bezirksjungschützentag in Delbrück wurde das Ergebnis bekannt gegeben. Dieses Ereignis ist in der Alfener Schützengeschichte einmalig. Die Bezirksstandarte bleibt nun ein Jahr in Alfen. Die konsequente Trainingsarbeit im Schießsport hat für diesen schönen Erfolg gesorgt.