Asche oder Kunstrasen?

Aktuell beschäftigt eine Diskussion viele Sportler in Alfen. Es geht um einen Antrag des SV RW Alfen an die Gemeinde Borchen. In diesem beantragt der RWA den heutigen Aschenplatz in einen Kunstrasenplatz umzubauen. Als Argumente führt der Verein an, dass eine Renovierung der Asche notwendig wird und im Kreis Paderborn nur noch drei Aschenplätze in Betrieb sind. Alle weiteren rote Plätze sind schon mit Kunstrasen ausgestattet worden. Weiterhin können Platzzeiten an den SC Borchen abgegeben werden, da der RWA den Platz nicht allein auslasten kann. Heute nutzt der SC Borchen dieses Angebot nicht, da kaum noch Asche als Untergrund bei Fußballspielen anzutreffen ist.

Die Eschenkampfbahn in AlfenAktuell, das heißt zwischen dem Haupt- und Finanzausschuss am letzten Donnerstag und der Ratssitzung am morgigen Montag, soll diese Investition in den Finanzplan 2011 aufgenommen werden. In diesem Jahr gibt es zwei Quellen, aus denen Investitionen von der Gemeinde getätigt werden können. Das sind die ’normalen‘ Haushaltsmittel, wie in jedem Jahr, und Mittel aus dem Konjunkturpaket II, zusätzliche 529.221,- €. Die Mittel aus dem Konjunkturpaket II sollen genutzt werden in Etteln ein neues Sportheim zu bauen, den Kunstrasen auf dem Hessenberg zu erneuern und einen 2. Rettungsweg an der Grundschule Kirchborchen zu bauen. Wofür die ’normalen‘ Mittel des Gemeindehaushalts genutzt werden und wie hoch diese sind, wird Bürgermeister Allerdissen erst morgen mit der Einbringung des Haushaltes während der Ratssitzung erklären. Heute während des Neujahrsempfanges hat er in seiner Rede von dem Umbau des Kindergartens in Dörenhagen und dem Umbau des Technikraums in der Altenauschule gesprochen.

Insgesamt lagen dem Bürgermeister für dieses Jahr vier Anträge für den Bereich Sport zur Genehmigung vor: die Renovierung des Kunstrasenplatzes am Hessenberg, der Neubau des Sportheims in Etteln und die Wandlung der Sportplätze in Alfen und Dörenhagen in Kunstrasenplätze. Die Entscheidung des Bürgermeisters die Renovierung des Platzes am Hessenberg ist von jedermann nachvollziehbar. Der Zustand des Platzes kann keinem Fußballer zugemutet werden. Die verbleibenden Mittel nach Etteln zu fließen lassen begründet Bürgermeister Allerdissen damit, dass einige private Sponsoren wahrscheinlich nur in diesem Jahr in der Lage sind den Verein so großzügig zu unterstützen. Von den 435.000,- € werden 60.000,- von Sponsoren übernommen. Weitere 50.000,- € werden durch Eigenleistungen in das Projekt gesteckt. Weiterhin führte er am Donnerstag und heute aus, dass es die Borchener nicht verstehen könnten, dass in einem Jahr zwei Kunstrasenplätze bezahlt würden.

Die Frage stellt sich nun, was eine Aufnahme in den Finanzplan 2010 bedeutet. Ist es eine belastbare Aussage oder ein Versprechen der Politiker? Bei jeder Diskussion über Investitionen fällt immer wieder der Begriff der Haushaltssicherung. Die Wirtschaftskrise macht auch vor Borchen nicht halt. Werden im nächsten Jahr überhaupt noch Mittel für Investitionen zur Verfügung stehen oder sind die Kassen 2011 so klamm, dass die Vorhaben aus dem Finanzplan verschoben werden müssen bis bessere Zeiten kommen? Diesbezüglich schürt gerade Bürgermeister Allerdissen immer wieder die Bedenken der Beobachter mit seinen wiederholenden Befürchtungen. Gleichzeitig vertröstet er aber den SV RW Alfen um ein Jahr.

In der Ratssitzung am 25.1. steht die Entscheidung an wofür die Mittel aus dem Konjukturpaket II eingesetzt werden sollen. Weiterhin wird der Haushalt 2010 der Gemeinde vorgestellt. Dieser wird dann am 8.3. beschlossen. Die Zeit bis dahin wird bestimmt noch einiges diskutiert werden. Alle Leser sind eingeladen ihre Meinung mittels der Kommentarfunktion hier kundzutun.

6 Kommentare

  • Hallo Thorsten,

    im obigen Bericht steht, dass im Kreis Paderborn nur noch 3 Aschenplätze in Betrieb sind. Auf der Homepage des FLVW Kreis Paderborn stehen, allerdings in einer Datei von 2007, noch mehr als 10. http://www.flvw-kreis-paderborn.de/data/downloads/Sportstaetten.pdf

    Was ist denn nun richtig?

    Liebe Grüße

    Reinhard Menne

  • Lt. deiner Liste gibt es Aschenplätze in Alfen, Bad Lippspringe, 2 * Delbrück, Hövelhof, Heide, Mastbruch, Westenholz, neben dem Inselbad Station und in Dörenhagen.
    Der Platz in Bad Lippspringe und der von Heide sind bereits auf Kunststoff umgerüstet. Auf dem Platz im Inselbad Station wird nicht mehr gespielt. Die anderen kenne ich nicht. Aber vielleicht ein anderer Leser.

  • Ob man es nun wahrhaben will oder nicht: Asche ist als Untergrund für den Fußballsport eine aussterbende Spezies. Die Aschenplätze in Delbrück, Bad Lippspringe, PB-Heide und Mastbruch sind in Kunstrasenplätze umgebaut, das Herz des SV Hövelhof schlägt in Zukunft am Grünen Weg (http://www.sv-hoevelhof.de/Stadion.html) auf Rasen, der Platz im Inselbadstadon wird seit Jahren nicht mehr bespielt. Bei unserem letzten Gastspiel in Westenholz machte auch der dort noch vorhandene Aschenplatz einen extrem unbespielten Eindruck, ebenso die Plätze in Dörenhagen und Wewer. Man kann sich drehen und wenden wie man möchte: Wir Alfener sind in Sachen Asche die letzten Mohikaner im Kreis Paderborn.

    Uwe Stork

  • Rainer Marschel

    Es ist erstaunlich wer sich auf einmal alles für den Alfener Fußballsport und seine Sportflächen interessiert bzw. engagiert.
    Bis vor kurzem war es wohl sämtlichen Parteien egal, hier einmal ganz deutlich die Alfener – Vertreter beider „großen“ Parteien ausgenommen, auf welchem Untergrund unsere Kinder spielen.

    Letztlich wird hier aus meiner Sicht der Sport instrumentalisiert und mißbraucht.
    Und auch hier lieber Herr Menne irren Sie, wenn Sie ,wie in Ihrem Leserbrief an die NW geschrieben, sich jeder Politiker so verhalten hätte, wie im Rat der Gemeinde Borchen geschehen. Es könnte auch anders gehen und, wenn Politiker Ihren Job und Auftrag ernst nehmen würden, ginge es auch anders !!
    Hier ging es leider nicht um die Sache und dem Wohle des Allgemeinwesens, sondern lediglich um Parteiengezänk.
    Alle Betroffenen ( hier die Sportvereine ) sollten sich einig sein, nicht gegeneinander ausgespielt zu werden, und Ihr liebe Kommunalpolitiker solltet Euch nicht wundern, wenn immer weniger Bürger zur Wahl gehen werden.
    Ich gehe nächsten mal jedenfalls nicht mehr hin

    mit Gruß
    Rainer Marschel

  • Rainer Marschel

    Und um noch eines hinterher zu schieben: Ein Aschesportplatz ist ein sportlicher Anachronismus, wie ein Betonfußboden in einer Turnhalle!!!
    Die Gemeinde hat in der Vergangenheit hinlänglich und vorbildlich bewiesen, dass durch Schaffung moderner Sportanlagen und eines attraktiven Umfeldes, Sport in Borchen eine gute Zugnummer ist und hoffentlich auch bleibt. Dies nicht nur im Bereich des, nennen wir es erweiterten Leistungsbereichs, sondern auch und vielmehr im Jugend und Freizeitbereich.
    Um es ganz klar zu sagen: es geht nicht um Sache an sich, dessen Notwendigkeit wohl unumstritten ist, sondern um das wie!

    Es bleibt bei der alten Regel: wer nicht sät, der erntet nicht! Hoffen wir das der Ball noch lange ,und nicht nur in Alfen sondern in allen Teilen der Gemeinde rollt, und für Kinder und Jugendliche und Erwachsene das Sportprogramm der Gemeinde Borchen und seiner Vereine weiterhin attraktiv ist. Daran sollten wir alle, jenseits jeglicher Parteigrenzen arbeiten.

    Rainer Marschel

  • Ich finde es schon mehr als interessant, welche solche Meinungsäußerungen auf eine rein sachlich gestellte Frage kommen. Warum beginnen hier plötzlich Rechtfertigungen? Ich wollte lediglich wissen welche Zahl denn nun stimmt?

    Und das eine (s. o.) mit dem anderen (Leserbrief in der NW) zu vermischen zeugt von wenig Differenziertheit.

    Reinhard Menne

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