Kirchen und kirchliches Leben

Das älteste und wertvollste Bauwerk Alfens ist die alte Kirche. Es ist ein romanischer Bau aus dem ersten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts. Die Jahreszahl 1749 über der Eingangstür zeigt das Jahr an, in dem die Fenster und die Tür erweitert und in Stein gefaßt wurden. Die Kirche hat nur ein Hauptschiff, der Turm steht an der Westseite, das gerade geschlossene Chor liegt gegenüber nach Osten. Die Kirche steht unter Denkmalschutz. Sie besticht durch ihre einfachen und klaren Formen und trägt in allem eine ruhende Kraft.

Im Jahre 1963 faßte man den Entschluß, den früheren Friedhof um die alte Kirche als Kriegergedächtnisstätte auszubauen. Die alte Mädchenschule, die weiter südwärts stand, wurde abgebrochen, der Platz vor der Kirche erweitert und mit einer festen Mauer umgeben. So entstand im Ort ein schöner, in seiner Gestaltung ansprechender Mittelpunkt.

Bei der Durchführung dieses Planes wurde auch die alte Kirche außen und innen renoviert. Dabei entdeckte man auf der nördlichen Innenseite des Kirchenschiffes wertvolle Seccomalereien, die noch heute zu bewundern sind. Der wuchtige Turm bot genügend Platz für einen Ausbau. Die so entstandenen Räume dienen u. a. der Jugendarbeit.

Als um die Jahrhundertwende der Kirchenraum für den Gottesdienst zu klein wurde, beschloß die Kirchengemeinde, eine neue Kirche zu bauen. Wie viele der zu dieser Zeit entstandenen Kirchenbauten der näheren Heimat wurde auch sie im neugotischen Stil errichtet. Der Architekt Franz Mündelein aus Paderborn entwarf den Plan und hatte die Bauleitung in Händen. Das Bauunternehmen Clemens Kruse aus Wewer stellte sechs Alfener Maurer ein, die mit Kalkbruchsteinen aus dem ortsnahen Kottenberg das Kirchengebäude errichteten. Im Jahre 1907 konnte sie eingeweiht werden. Bis zu dieser Zeit hatte Alfen noch keinen eigenen Pfarrer und gehörte zur Pfarrei Kirchborchen. Taufen, Eheschließungen, Erstkommunionen, wichtige Prozessionen und Festgottesdienste fanden in Kirchborchen statt. Dieser Zustand änderte sich, als Alfen 1922 zur Pfarrvikarie und 1925 zur selbständigen Pfarrei erhoben wurde. Zwei kunsthistorisch wertvolle Gegenstände sind in der jetzigen Pfarrkirche St. Walburga zu bewundern, die schon zuvor ihren Platz in der alten Kirche hatten. Es sind ein achteckiger Taufstein im Renaissancestil aus dem Jahre 1618 und eine gotische Sandstein-Madonna mit Kind.