Eva Hüppmeier in Afrika: 1. Besuchsbericht

Moni Amayi, moni Abambo!

Tja, Heute werde ich das erste mal über meine Heimat auf Zeit berichten!

Eva-Maria Hüppmeier absolviert ein soziales Jahr in Malawi / Afrika

Eva-Maria Hüppmeier absolviert ein soziales Jahr in Malawi / Afrika

Die erste Woche ist vorbei aber mein Jahr fängt erst an! In den ersten 6 Tagen haben wir drei, die für ein Jahr nach Madisi ausgewandert sind, schon so viele schöne Eindrücke gesammelt, so dass es schwer fällt diese Erfahrungen aufzuschreiben und wiederzugeben. Daher werde ich mich auf die für mich interessantesten und wichtigsten Erlebnisse beschränken!

Meine Reise begann am Frankfurter Flughafen, ging über Paris, Johannesburg und endete in Lilongwe, wo wir drei Missionare auf Zeit von Schwester Clara und Schwester Veronika empfangen wurden.

Mit dem Pick -Up ging es dann weiter nach Madisi, wo wir für das nächste Jahr bleiben werden. Den Ort an sich zu beschreiben stellt schon die erste Schwierigkeit dar. Beachtet man nur die Einwohnerzahl (ca. 80.000 bis 120.000 Menschen), so könnte man von einer Kleinstadt sprechen. Kommt man aber in diese „Kleinstadt“, so bekommt man den Eindruck, mein kleines Dorf Alfen hätte mehr Einwohner, da die Größe und die Anzahl der Häuser in Madisi etwa gleichviel wenn nicht sogar weniger Quadratmeter bzw. Häuser beträgt… Wie auch immer, Madisi ist ein Ort mit vielen netten Einwohnern die uns drei „azungus“ (Weiße) wie Superstars behandeln, wenn wir über den Markt gehen. Sobald wir unser Gästehaus verlassen und in Richtung „Madisi- City“ gehen, laufen uns schon eine Horde lachender und winkender Kinder entgegen. Spätestens dann kommen aus allen Ecken und Winkeln des Dorfes Menschen auf die Straße gelaufen, um uns zu grüßen, uns nach unserem Empfinden zu fragen oder um ein Foto mit uns zu machen. Versuchen wir dann mit ihnen auf Chichewa ein paar Wörter auszutauschen, lachen alle über unsere noch scheiternden Kommunikationsversuche. Das Leben findet eigentlich ausschließlich auf dem Markt statt. Dort trifft man Menschen und Tiere, kauft etwas zu Essen oder unterhält sich mit Bekannten (und Unbekannten).

In der Nähe unseres Arbeitsplatzes sind Karina und ich in einem Gästehaus untergebracht, das alles bietet, was wir zum Leben brauchen. Neben unseren Schlafzimmern findet man dort ein Badezimmer eine Küche und einen Aufenthaltsraum. Da die Mazler, welche vor uns in dem Haus lebten, die ein oder andere Dekoration bastelten, ist es sehr gemütlich dort, auch wenn ich mich erst mit der Ameisenstrasse quer durch die Küche und die Geckos an der Decke anfreunden musste. Bis jetzt hatten wir auch noch keinen Besuch von größeren Spinnen, Skorpionen oder Schlangen, daher fühlen wir uns (noch) sehr wohl. Aber auch wenn die Untermieter etwas zu ekelig für uns werden, haben wir immer eine Lösung parat: Andreas! Der erste weiße Missionar auf Zeit in Madisi wohnt in einem Zimmer im Kindergarten und kommt sofort gelaufen, wenn wir nach ihm rufen…

Der Kindergarten ist Teil des Madisi Projektes. Neben einem Krankenhaus und einer hauptsächlich für Aids- Waisen gedachte Grundschule besteht dieser Kindergarten, welcher ebenfalls für die Kinder von verstorbenen Eltern gedacht ist.

Karina und Andreas werden die meiste Zeit in der Grundschule arbeiten und die ca. 70 Schüler- starken Klassen in Englisch, Mathematik, expressive art und Sport unterrichten. Ich werde science and technology unterrichten und Mittwochs, Donnerstags und Freitags im Kindergarten auf die ca. 200 Kinder aufpassen. Da im Moment aber noch Schulferien sind, arbeiten wir drei vorübergehend im Krankenhaus.

Die erste Woche dient der Eingewöhnung und daher kann ich noch nichts über die Arbeit im Madisi- Hospital berichten. Bis jetzt haben wir beigebracht bekommen, wie man den Unterricht gestaltet und einen Unterrichtsplan schreibt, etc. Der erste Tag in der Schule gab uns schon mal einen Vorgeschmack auf das Bevorstehende: Schwester Raynelda, die Chefin über die Lehrer, führte uns in eine der Standard 8 Klassen (da nach der 8. Klasse die Endprüfungen stattfinden, müssen diese Kinder auch in den Ferien zur Schule kommen und lernen). In dem Moment, in dem Schwester „Ray“ die Klassenzimmertür öffnete, kam eine Welle von Geschreie, Gejohle und Geklatsche uns entgegen, die uns fast in die Flucht schlug. Als wir verschüchtert vor der lauten Klasse standen, begannen die Kinder mit einem Begrüßungslied, indem sie uns willkommen hießen und sich nach unserem Befinden informierten. Unserer leisen und schüchternen Beantwortung und der anschließenden Vorstellung unserer Person und Absichten, folgte wieder ein Gelache und Gejohle, das uns zum einen zeigte, wie sehr sich die Schüler freuten, zum anderen aber  noch mehr verängstigte, da wir in Kürze selbst die Lehrer sein werden, die versuchen diese lautstarken Kinder zu bändigen.

Aber wie es wird, erzähl ich dann beim nächsten Besuch ins Internet.

Liebe Grüße und ndapita!

Eure Eva