Osterfeuer 2008

Viele fleißig Helfer trugen einen stattlichen Berg Material zusammen. Wie sich später herausstellte, leider zu feuchte Äste und Baumschnitt. Das Wetter trug noch dazu bei, die Situation zu verschärfen, so ist das Feuer schnell wieder ausgegangen. Trotzdem wurde gemütlich beisammen gestanden. Die Organisation des Feuers lag in diesem Jahr wieder beim Spielmannzug, die sogar die Scheune auf Westermeiers Hof leer geräumt hatten und so allen Besuchern ein trockener und warmer Platz zur Verfügung stand.

Am Osterwochenende werden vielerorts aufgrund verschiedener Bräuche Feuer entfacht. Die so genannten Osterfeuer. Als weltliche Volkssitte ist das Osterfeuer seit 1559 bezeugt, geht aber auf vorchristliche Traditionen zurück. Auch in Alfen lebte dieser Brauch vor etlichen Jahren wieder auf; nachdem er lange Zeit nicht gepflegt worden war. Die Alfener Chronik sagt für die Zeit ab 1850 zu diesem Brauch folgendes aus:

„Osten war uns Kinder besonders wert, nicht wegen des Osterhasen und seiner Eier, die waren uns unbekannt, sondern unser Osterfest wurde überstrahlt vom Scheine des Osterfeuers. Schon in der Fastenzeit begann dafür die Vorarbeit. Wir stöberten durch Gärten Wiesen, und Büsche und wo sich etwas Brennbares fand, da wurde es unser Eigentum. In mühseliger Arbeit schafften wir es zum Feuerplatz. Alfen hatte drei Osterfeuer, das eine auf dem „Stemberg“, das zweite auf dem „Kuortenberg“, das dritte auf dem „Kleibiärge“. Daher nannten sich die Betreuer dieser drei Feuer die „Stammerknappers, die „Knuckenknappers“ und die „Allenhüöwers“.

Am Ostersonntag nach Schluss der Andacht, ging es an Strohsammeln. Jedes Bauernhaus wurde besucht und dann schallte es durchs Dorf „Strauh, Strauh, Strauh wey hatt nau lang nett genaög“!

Und nirgendwo wurden wir abgewiesen. Ein Bund gab es immer, oft mehr. Allerdings hatte man, um die Last unseren kleinen Schultern anzupassen und um den guten Eindruck bei uns zu erhöhen, aus einem Bund drei oder noch mehr kleine gemacht. Das Dorf war für das Strohsammeln in drei Bezirke eingeteilt, die den drei Feuern entsprachen. Die an den Grenzen liegenden Häuser waren meist heiß umstritten, da man sich über die Zugehörigkeit oft nicht einig war.“ – Soweit die Chronik.

Ganz so mühselig geht es heute beim Sammeln des Brennmaterials nicht mehr zu und Alfen hat sich inzwischen auf ein Feuer einigen können. Trotzdem ist es auch heute noch mit gehörig viel Arbeit verbunden, bis das große Osterfeuer aufgeschichtet ist und es ist schön und erfreulich, dass sich im jeden Jahr junge Menschen zusammenfinden und diese alte Tradition mit Leben erfüllen.

Der Brauch stammt aus alten Zeiten und diente dazu, den Winter zu vertreiben, zu verbrennen. Man glaubte vermutlich, dass der Schein des Feuers eine reinigende Wirkung hätte und die keimende Saat vor bösen Geistern schütze und so galten sie auch als Kult zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Ernte, wobei die Asche auf die Felder verteilt wurde. Später wurde dieser Brauch von den Christen übernommen

Konrad Hansmeier


Viele Kinder waren gleich zweifach enttäuscht: Erstens war die Wiese um das Feuer gesperrt. Daher konnten die vielen Kinder nicht wie in den vergangenen Jahren auf der Wiese spielen. Zweitens ging das Feuer früh wieder aus. Dafür war die Scheune auf Westermeiers Hof geöffnet und so konnten die Erwachsenen noch lange gesellig zusammen stehen.