Wahlkreis 1 – Fragen an die Kandidaten und ihre Antworten

Die Kommunalwahlen stehen an. Bei zwölf Kandidaten können wir uns für ihre Bereitschaft bedanken, für Alfen zu kandidieren. Sie wollen sich für unsere Interessen eintreten und wir Wähler müssen uns entscheiden, wem wir am 25. Mai an der Urne unsere Stimme geben. Mit dem Ziel einen Beitrag zur Meinungsbildung zu leisten habe ich vor ein paar Tagen aufgerufen Fragen an die Kandidaten zu formulieren. Diese haben die Kandidaten teilweise beantwortet. Hier nun die Antworten. Falls sie sich noch nicht entschieden haben, kann ihnen diese Auflistung evtl. dabei helfen sich festzulegen.

Markus Drüke Hans-Jörg Nordmeyer Ingeborg Dykmann Christel Gerbrecht Renate Kleibrink-Lindner Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck
CDU SPD FWB BBU FDP B90 / DIE GRÜNEN
Kaufm. Angestellter

1977 in Paderborn geboren

Am Kleeberg 16

Alfen

Grundschullehrer

1959 in Minden geboren

Am Bahneinschnitt 18

Alfen

Sozialarbeiterin / Suchttherapeutin

1960 in Oelde geboren

Am Ehrenmal 3

Alfen

Industriekauffrau

1959 in Augsburg geboren

Holsteiner Weg 5

Nordborchen

Rentnerin

1937 in Iserlohn geboren

Bornweg 5

Etteln

Ärztin

1945 in Königshofen geboren

Schloß Hamborn 93a

Schloß Hamborn

 

Frage 1: Warum glauben Sie, dass Sie der richtige Kandidat sind?
Markus Drüke Ich lebe seit meiner Geburt in Alfen und bin in der Dorfgemeinschaft integriert. Seit dem Jahr 2009 gehöre ich dem Rat der Gemeinde Borchen an und konnte so Erfahrungen in der Kommunalpolitik sammeln. Ausdauer, Standfestigkeit und Beharrlichkeit in der Sache gehören genauso dazu wie Kompromissbereitschaft und ein offenes Ohr für die Belange der Bürger.
Hans-Jörg Nordmeyer Ich weiß nicht, ob ich der richtige Kandidat bin, ich hoffe es. Ich habe großes Interesse daran, mich für mein Umfeld einzusetzen und mich seit jeher für die Gemeinschaft engagiert. Sei es als Jugendlicher und junger Erwachsener in der Jugendarbeit und Gruppenleiterausbildung, sei es als Elternvertreter in Schule und Kindergarten oder in der Jugendarbeit unseres Fußballvereines. Seit 15 Jahren darf ich unseren Wahlkreis im Rat der Gemeinde Borchen vertreten und kann somit auch auf große Erfahrung für diese Arbeit zurückgreifen.
Ingeborg Dykmann Weil Alfen auch Ratsvertreter/innen braucht, die nicht erst in ihr Parteibuch schauen um Fragen zu beantworten.
Christel Gerbrecht Über das Ehrenamt bin ich zur Kommunalpolitik gekommen. Ich setze mich für meine Mitmenschen ein, bin offen und ehrlich und kann gut reden. Borchen ist mir wichtig, da ich hier sehr gern lebe.
Renate Kleibrink-Lindner Gerade bei kommunalen Themen ist es wichtig, das Ohr „eng am Bürger“ zu haben. Ich bin eine Person, die sich zunächst die verschiedenen Ansichten, Wünsche und Fakten anhört, diese abwägt und erst dann sorgfältig entscheidet. In einem Ort aus fünf Ortsteilen mit den verschiedensten Belangen darf nicht eine Klientelpolitik im Vordergrund stehen, das hatten wir bis zur letzten Wahl mit der starren Mehrheitsfraktion im Rat leider oft genug. Es muss aber an der Sache orientiert entschieden werden. Dafür stehe ich ein!
Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Im Vorfeld der anstehenden Wahlen wurde ich von einem Mitglied der Grünen in Borchen angesprochen, nachdem wir uns häufiger über die aktuellen politischen Themen innerhalb der Gemeinde unterhalten haben. Ich habe zugesagt, den engagierten Einsatz der Grünen in Borchen zu unterstützen. Ich wohne zwar nicht in Alfen, aber mir ist es wichtig, dass alle Borchener Wahlbezirke auch von den Grünen besetzt sind. Daher kandidiere ich gerne für die Borchener Grünen im Ortsteil Alfen. Wir möchten für die Gesamte Gemeinde etwas bewegen.

 

Frage 2: Die Kommunalwahl ist eine Personenwahl. Sie treten als Bewerber einer Partei an. Wählen ihre Wähler Sie oder die Partei? Wie stehen Sie zum Fraktionszwang?
Markus Drüke Die Gründe für das Abstimmungsverhalten der Wähler sind sicherlich sehr vielfältig. Bekanntheitsgrad und persönliche Sympathie spielen bei der Kommunalwahl eine größere Rolle als bei überregionalen Wahlen.Innerparteiliche Meinungsverschiedenheiten werden im Vorfeld entscheidender Sitzungen in der Fraktion abgestimmt. Es wird das Für und Wider abgewogen. Um Ziele zu erreichen, ist ein geschlossenes Auftreten nach außen von großer Bedeutung. Wer in der Vergangenheit Sitzungen des Gemeinderates besucht hat, wird bestätigen können, daß es viele Abstimmungen gab, in der jedes Mitglied der CDU Fraktion individuell und unabhängig entscheiden konnte. Einen Fraktionszwang wie oft behauptet gibt es nicht.
Hans-Jörg Nordmeyer Ich glaube beides. Bei uns im Dorf kommt es schon sehr auf die Person an. Habe ich Vertrauen in den Kandidaten? Wird er mich gut vertreten? Aber ich bin von ganzem Herzen Sozialdemokrat und hoffe, dass viele Wähler auch mit Überzeugung die SPD mit meiner Person wählen. Auf Fraktionsabsprachen muss man sich verlassen können, um als Team zu bestehen. Aber in wichtigen Fragen muss man nach seiner inneren Überzeugung handeln und abstimmen. Das ist mit unserer Fraktion auch immer gelungen, indem wir uns keine Zwänge auferlegen und auferlegen lassen.
Ingeborg Dykmann Ich trete nicht für eine Partei an sondern für eine Wählergruppe an, die 100 % für Borchen antritt. Fraktionszwang gibt es in der FWB nicht!Übrigens erwarten wir zukünftig Fragen, die an Frauen und Männer gerichtet sind.
Christel Gerbrecht Die Wähler wählen sowohl die Person, als auch die Partei. Der Vorteil der BBU ist, dass wir als freie Wählerliste Basisdemokratie leben. Uns geht es um die Angelegenheiten Borchens, nicht um Parteiengerangel. Fraktionszwang hebelt die Demokratie aus.
Renate Kleibrink-Lindner In der Kommunalpolitik darf es nicht um Parteipolitik gehen!
Denn in einem „Rat“ soll der Querschnitt der Bevölkerung zusammen kommen und gemeinsam das Beste für die Gemeinde wollen. Daher muss man grundsätzlich mit allen anderen Ratsmitgliedern zusammenarbeiten können, auch wenn sich im konkreten Entscheidungsfindungsprozess wohl nicht immer 100% Zustimmungen ergeben.Leider musste man in den letzten Jahren oft das Gefühl haben, dass dieses Miteinander nicht funktionierte und bspw. Anträge nur deshalb abgelehnt wurden, weil das falsche Parteilogo darüber stand und man einander einen Erfolg nicht gönnte. Das hat Borchen gelähmt.
Umso wichtiger, dass auch die FDP wieder im Rat vertreten ist, denn während die Großen gestritten haben, haben wir mit über 30 Anträgen und Anfragen inhaltlich gearbeitet.Wir als FDP haben schon mit allen Fraktionen zusammen gearbeitet und auch für Anträge der verschiedensten Fraktionen gestimmt – das halten wir übrigens nicht nur in Borchen so. Im Kreistag beispielsweise stimmen wir auch mit der Linkspartei, wenn ihr Antrag vernünftig ist. Und wir haben auch schon mit der SPD oder den Grünen gemeinsame Anträge gestellt.Zum Thema Fraktionszwang: Bislang hatten wir in der FDP Borchen noch nicht die Lage, dass jemand so konsequent gegen ein Thema war, dass er partout dagegen stimmen wollte. Ich denke, dass dies eher ein Thema für die großen Fraktionen ist. Generell sollte anstatt Zwang aber das Argument zählen!
Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Innerhalb der Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen gibt es keinen Fraktionszwang. Jedes Mitglied der Fraktion hat ein Recht auf sein eigenes Abstimmungsverhalten. In der Regel wird bei den Vorberatungen allerdings nach Wegen zu einem gemeinsamen Konsens gesucht.

 

Frage 3: Welche drei Vorhaben wollen Sie als erstes anpacken?
Markus Drüke  Die CDU hat in ihren Zielsetzungen für die kommenden Jahre 7 Schlagwörter aufgelistet:

  • Einsatz für den Erhalt der Grundschule
  • Neuerschließung von Baugrundstücken
  • Förderung des Familienzentrums
  • Lärmschutz für Alfen
  • Förderung/Unterstützung der Vereine
  • Ausbau des Gewerbegebietes
  • Ausbau der Barrierefreiheit
  • Umsichtiger Umgang mit regenerativen Energien

Jeder dieser Punkte ist für die Weiterentwicklung eines Ortes von großer Bedeutung und kann nicht isoliert betrachtet werden. Es muß immer das Ganze gesehen werden.

Hans-Jörg Nordmeyer Es gibt wichtige Themen, die in Borchen bearbeitet werden müssen. Dabei will ich mitwirken, um in guten und weiterführenden Diskussionen – am Liebsten ohne Parteiengezänk – zu sachlich ausgereiften Lösungen zu kommen. Mein Ziel ist es, unseren Bürgermeister in seiner Arbeit zu unterstützen und im Rat zu möglichst einvernehmlichen Lösungen zu kommen.Ein wichtiges Thema ist, den Schulstandort in Alfen so zu sichern, dass unsere Kinder im Dorf zur Schule gehen können.

Der Ausbau der Windkraft soll so gestaltet werden, dass die meiner Meinung nach vorbildlichen Borchener Kriterien eingehalten werden. Hier gilt es mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auf die Salzkottener Pläne an unserer Gemeindegrenze Einfluss zu nehmen, um sie für uns Alfener akzeptabel zu halten.

Es scheint Möglichkeiten zu mehr Lärmschutz an der A33 zu geben. Dies müssen wir politisch begleiten und unterstützen.

Ingeborg Dykmann Verbesserung der Frauenquote in Rat und AusschüssenRederecht für Antragsteller in Rat und AusschüssenKooperationen sachorientiert suchen statt Konfrontation.
Christel Gerbrecht
  1. Die Sicherung der Schulstandorte und den Erhalt bzw. Ausbau von Kindergartenplätzen.
  2. Wirtschafts- und Handwerksförderung
  3. Ausbau des Breitbandnetzes im Gewerbegebiet Alfen.
Renate Kleibrink-Lindner
  1. Borchen attraktiver gestalten (Internetauftritt, Ortsteile bewerben, sozial wertige Einrichtungen wie einen Ruhewald, eine Hundewiese und einen Drogeriemarkt schaffen).
  2. Den Haushalt weiterhin entschlacken – denn den Beteuerungen anderer Parteien zum Trotz gibt es in Borchen noch genug Sparpotenzial, damit es nicht wieder zu Steuererhöhungsorgien wie vorletztes Jahr kommt. Nur mit finanziellem Spielraum kann man einen Ort gestalten!
  3. Eine belastbare Zukunftsplanung aufstellen, wie sich Borchen gerade auch in den kleinen Ortsteilen nicht nur auf kurze Sicht, sondern in 10, 20 oder 30 Jahren entwickeln lässt und welche Weichen bereits jetzt dafür gestellt werden müssen. Denn so eine Weitsicht fehlt leider momentan.
Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Meine persönlichen Hauptanliegen sind der Erhalt einer gesunden Umwelt, die ich meinen Kindern und Enkelkindern überlassen möchte. Im Weiteren mache ich mich immer schon stark für die Interessen derer, die wegen Krieg und Not oder sonstigem Unrecht ihre Heimat verlassen mussten und auf unsere Hilfe angewiesen sind.
Darüber hinaus ist mir der Austausch mit meinen Mitmenschen und meinen Freunden wichtig. Diese Begegnungen sind ein Teil einer gemeinsamen Kultur von denen ich mir gerne mehr wünsche.

 

Frage 4: An welchen drei Vorhaben wollen Sie sich während ihrer Amtszeit messen lassen?
Markus Drüke Wie in der Antwort zu Frage drei bereits geschrieben, läßt sich politisches Wirken nicht einfach an einzelnen Vorhaben festmachen. Alle Rädchen müssen ineinandergreifen. Ohne Grundschule kein Zuzug von Neubürgern. Ohne Neubürger keine Ausweisung neuer Bauplätze usw. . Es sind alle anstehenden Probleme anzugehen, um die Attraktivität Alfens und Borchens zu erhalten und zu fördern.
Hans-Jörg Nordmeyer Es wird in den kommenden 5 Jahren viele kleine und große Entscheidungen geben, die im Rat getroffen werden müssen.
Ich will mich daran messen lassen, ob ich mich engagiert und sachlich zu diesen Themen eingebracht habe.
Habe ich mich für die Alfener Belange eingesetzt und unser Dorf gut vertreten ?
Wichtig ist mir, dass wir nach fünf Jahren vernünftig mit den Gemeindefinanzen umgegangen sind.
Ingeborg Dykmann  Siehe Frage 3
Christel Gerbrecht
  1. Solides Haushalten ohne Schulden.
  2. Erhaltung der gemeindlichen Infrastruktur, wie Gemeindewege, Gebäude.
  3. Weiterentwicklung der Ortsteile, Ausbau von Baugebieten.
Renate Kleibrink-Lindner Zur Politik gehört es leider auch, dass man nicht alle Wünsche umsetzen kann. Es ist aber wichtig, dass man sich für die gewünschten Änderungen einsetzt und „am Ball bleibt“. Manchmal zahlt sich das Bohren dicker Bretter aus!Am Ende der Amtszeit möchte ich gern sagen können, dass

  1. Borchen finanziell gesund dasteht, auch ohne Steuererhöhungen.
  2. die Einrichtungen, für die wir uns einsetzen (s. Wahlprogramm, bspw. Hundewiese, Drogeriemarkt, Ruhewald, Gewerbegebiete), verwirklicht wurden.
  3. wir es geschafft haben, alle Ortsteile möglichst im Gleichschritt zu entwickeln, so dass Borchen gemeinsam stark ist. Dazu gehört bspw. auch, in allen Ortsteilen die Grundschule zu behalten und erreichbare Nahversorgungsmöglichkeiten anzubieten.
Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Diese Frage kann ich nicht beantworten, da ich unter realistischer Betrachtung nicht davon ausgehe ein Mandat erhalten zu können. Diese Aufrichtigkeit entspricht meiner Art derer ich auch bei der Beantwortung treu bleiben möchte.
Je besser aber unser Ergebnis ausfällt, desto besser kann unser Streben nach einer gesunden Umwelt in Borchen durch uns befürwortet werden.

 

Frage 5: Haben sie selbst schon einmal ein Ehrenamt übernommen?
Markus Drüke Ich habe seit meiner Jugend verschiedene Ehrenämter übernommen. Angefangen vom Mediendienst in der Schule, über Vorstandsarbeit im Musikverein Alfen, bis zur Mitgliedschaft in der freiwilligen Feuerwehr. Leider kann ich aus Zeitgründen am aktiven Dienst der Feuerwehr nicht mehr teilnehmen.
Hans-Jörg Nordmeyer Ja, eigentlich mein ganzes Leben lang.Mit 16 Jahren habe ich begonnen Pfadfindergruppen zu leiten und dies über 10 Jahre gemacht. Weiterhin habe ich mich in der Landesleitung des Verbandes für die Gruppenleiterausbildung und überregionale Jugendarbeit engagiert. In Alfen habe ich über 15 Jahre lang als Jugendtrainer und Betreuer, sowie im Jugendvorstand des SV Rot-Weiß gearbeitet. Ich leite als Mitglied eines kleinen Teams die Frankreichbegegnungen unserer Jugendfußballer und spiele bei Familiengottesdiensten in der Kirche Gitarre. Na ja, und nicht zuletzt vertrete ich unser Dorf seit 15 Jahren im Rat der Gemeinde Borchen
Ingeborg Dykmann Mitarbeit im Unterstützerkreis für Asylbewerber
Mitarbeit im Freundschaftskreis Noyen-sur-SartheKrisenberatung für Selbstmordgefährdete
Christel Gerbrecht Ja. Schon oft. Ich habe mich in den Gremien des Kindergartens und der Grundschule engagiert und in Fördervereinen. Ich war Sachkundige Bürgerin im Schul-Kultur-Jugend- und Sportausschuss der Gemeinde Borchen. Ich war Ratsmitglied. Zur Zeit bin ich Schulpflegschaftsvorsitzende der Sekundarschule Borchen und Vorsitzende des Fördervereins der Sekundarschule.
Renate Kleibrink-Lindner  Ja, ich habe diverse Ehrenämter inne und bin in mehreren Vereinen Mitglied.
Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Neben meinem Beruf als Ärztin habe ich stets ein intensives Engagement in unterschiedlichsten Bereichen gepflegt

 

Frage 6: Wissen Sie welche Vereine es in Alfen gibt und wie genau werden Sie diese Vereine unterstützen?
Markus Drüke Die Vereinsstruktur unseres Dorfes ist mir bekannt und ich bin selbst aktiv in Vereinen tätig. Die Vereine werden von der Gemeinde im Rahmen ihrer Möglichkeiten gefördert und unterstützt. Wichtig ist, daß die Vereine auf die Ratsmitglieder zugehen, damit diese erfahren wo Schwierigkeiten und Probleme liegen.
Hans-Jörg Nordmeyer Ich kenne unsere Vereine und bin in einigen Vereinen Mitglied. Ich unterstütze die Vereinsarbeit zum Einen mit direktem persönlichen Einsatz. Politisch kann ich die Vereine unterstützen, wenn Wünsche an die Gemeinde herangetragen werden, die im Rat entschieden werden müssen. Ich bemühe mich aber auch, die Rahmenbedingungen, z.B. in den Zuschussregelungen der Gemeinde zu gestalten. Als Beispiel dient hier die zur Zeit schlecht geregelte Bezuschussung von Aktivitäten unserer Städtepartnerschaften.
Ingeborg Dykmann Sicher weiß ich das.
Unterstützung ist immer vom gemeindlichen Geldbeutel abhängig, der Eigenleistung der Vereine und von der Sinnhaftigkeit bzw. der Nachhaltigkeit der Projekte.
Christel Gerbrecht Sicherlich kenne ich nicht alle Vereine Alfens. Natürlich ist mir bekannt, dass Alfen z.B. einen Schützenverein, den Sportverein Rot-Weiss und den Taubenzüchterverein hat. Unterstützen werde ich alle Vereine durch ein „Offenes Ohr“  für deren Anliegen und die Vertretung dieser Anliegen im Rat und in den Ausschüssen.
Renate Kleibrink-Lindner Ich weiß natürlich, dass Alfen ein Ort ist, in dem zahlreiche Vereine aktiv sind und sehr viele Menschen viel Zeit in das Ehrenamt und damit in die gesamte Dorfgemeinschaft investieren.Neben dem Schützenverein mit seinem zünftigen Schützenfest gibt es den Musikverein, der weit mehr bietet als Märsche. Nicht nur für sakrale Anlässe, sondern auch bspw. für die Begleitung des Weihnachtsmarktes gibt es den gemischten Chor. Brennt es oder wird Hilfe benötigt, stehen die Freiwilligen der Feuerwehr mit Leib und Leben ein. Sportliche Betätigung findet man bei Rot-Weiß – und das nicht nur beim Fußball, sondern auch in vielen anderen Abteilungen. Durch internationale Turniere pflegt man übrigens wie auch der Deutsch-Französische Freundeskreis die wichtigen Freundschaften ins Ausland und – ganz wichtig – fördert die internationale Jugendbegegnung. Und wer nicht hinter den Ball treten, sondern lieber wandern möchte, findet auch dafür in Alfen Gleichgesinnte – der Umwelt- und Kulturverein flankiert mit Informationen und Aktionen, die die Umgebung noch schöner machen.Man sieht: Alfen lebt. Aufgabe der Gemeinde ist es, diese Blüte weiter zu fördern. Dies geht auf der einen Seite nur, in dem man junge Familien nach Alfen lockt und somit „frisches Blut“, sprich Nachwuchs in die Vereine bringt. Wie das gelingen kann, dafür haben wir als FDP mehrere Ideen und Ansätze. Konkret sei z.B. genannt, dass wir eine Neuauflage der dringend zu überarbeitenden Neubürgerbroschüre fordern. Dabei soll nicht nur in optisch ansprechender Form ein Verein für sich werben können, sondern auch über Schnupper, Trainings- und andere Gutscheine, die bspw. aus der Broschüre ausgeschnitten werden können, eine Einladung an die Neubürger erfolgen.Leider wurde dies von der Ratsmehrheit bislang abgelehnt, aber wir bleiben am Thema.Außerdem braucht die Gemeinde dringend neue Förderregeln, die alle Vereine gleich behandelt und auf alle Vereine mit ihren verschiedenen Belangen passt. Ansonsten droht – wie in der Vergangenheit leider (zum Glück wenige Male) passiert – Streit. Und jemandem, der sich sowieso schon ehrenamtlich einbringt und sich engagiert, sollte so etwas erspart bleiben. Denn damit gewinnt niemand etwas. Die von uns dringend angemahnte Anpassung ist bislang aber nicht erfolgt.
Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Ich selbst muss gestehen, dass ich mich mit dem durchaus reichhaltigen Vereinsleben in Alfen nicht konkret auskenne. Auf Nachfrage bei den Vertretern im Rat haben diese aber ihre Unterstützung des Borchener Vereinslebens zugesagt und die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für das kulturelle, freundschaftliche und sportliche Leben der Gemeinde unterstrichen.

 

Frage 7: Wie gedenken Sie, das kulturelle Leben in unserer Gemeinde auch außerhalb von Vereinen attraktiver zu gestalten?
Markus Drüke Die Eckpfeiler unseres kulturellen Lebens bilden die örtlichen Vereine. Sie sorgen im Verlauf des Jahres für attraktive Angebote vor Ort. Einerseits ist die Nähe zu großen Städten von Vorteil, andererseits werden hierdurch dörfliche Vorhaben oft erschwert und erfahren nicht entsprechende Würdigung. Ideen und Anregungen, die das kulturelle Leben vor Ort bereichern sind stets willkommen und verdienen Unterstützung.
Hans-Jörg Nordmeyer Die SPD-Borchen hat den Haushaltsansatz für die Förderung kultureller Veranstaltungen vor einigen Jahren mit einem Antrag verdoppeln können. Die Gemeinde muss Möglichkeiten bieten, Veranstaltungen durchführen zu können und hierbei unterstützend mitarbeiten. Ich finde, dass macht sie auch gut. Es gibt Räume und Hallen, die den Rahmen für Veranstaltungen bieten, Förderrichtlinien, die kulturelle Vereine unterstützen und einen Kulturkreis der Gemeinde, indem Absprachen getroffen werden können.
Ingeborg Dykmann Für mich geht es hier vor allem um Kinder/Jugendliche und ältere Menschen. Es bedarf in der Zukunft große Anstrengungen auch über die Arbeit der Vereine hinaus Angebote zu schaffen. Das aber geht nur mit den Betroffenen gemeinsam. Das bedeutet: Wir setzen uns zusammen, reden und finden Lösungen. Fachleute sind die Betroffenen selbst.
Christel Gerbrecht Aus meiner Sicht gibt es viele attraktive kulturelle Angebote in Borchen, ein gutes Beispiel sind die Angebote im Mallinckrodthof. Weitere Angebote, z.B. von individuellen Gruppen getragene Aktionen, unterstütze ich gern.
Renate Kleibrink-Lindner Das kulturelle Leben spielt sich meistens in Vereinen ab. Aber gerade in Alfen gibt es viele Veranstaltungen, die nicht nur Vereinsmitgliedern, sondern allen offen stehen (Schützenfest, Tanz in den Mai, Konzerte usw.). Alfen ist da denke ich schongut aufgestellt.Was wir uns als FDP allerdings wünschen, sind bspw. mehr Angebote gerade für die jüngere Generation. Der neue Freizeitpark in Kirchborchen ist sicher grandios für unsere Gemeinde, aber für Alfener nicht „mal eben“ zu erreichen. Wir wünschen uns Kleinspielfelder mit Fußballtor und Basketballkorb, Treffmöglichkeiten auch für Jugendliche (damit sie sich nicht auf Spielplätzen treffen müssen, von denen sie wieder vertrieben werden) und vielleicht auch Orte für alle Altersklassen (Grillplatz etc.) in den Ortsteilen.
Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Ich erkenne bereits eine Reihe von höchst interessanten und unterschiedlichsten Angeboten innerhalb des Gemeindegebietes. Was denken Sie was noch fehlt?

 

Frage 8: Wird es wieder eine Busverbindung nach Wewer geben?
Markus Drüke Auch Nahverkehrsunternehmen sind Betriebe, die nach wirtschaftlichen Voraussetzungen geführt werden müssen. Die Vergangenheit hat leider gezeigt, daß die Nachfrage für eine Busverbindung zwischen Alfen und Wewer sehr gering ist und unter wirtschaftlichen Aspekten nicht durchgeführt werden kann. Ob eine solche Verbindung jemals wieder entstehen wird ist fraglich und kann von mir nicht beantwortet werden.
Hans-Jörg Nordmeyer Es gibt einen Bedarf, mit öffentlichen Verkehrsmittel nach Wewer zu kommen, aber die Nachfrage scheint zu gering zu sein, um die Kosten einer Busverbindung rechtfertigen zu können. Im Rahmen des Schülerverkehres gibt es nur die Verbindung mit Wewer mit zwei Hin- und Rückfahrten täglich.
Ingeborg Dykmann Es sollte wieder eine Verbindung geben. Wie die aussieht sollte ein Thema des „Alfener Ältestenrates“ sein. Auch hier gilt für mich: gemeinsam nach intelligenten Lösungen suchen.
Christel Gerbrecht In Kürze werden die Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs neu verhandelt. Hierzu wäre es wichtig, die gewünschten Zeittakte und die Streckenverbindungen von den Alfener Bürgern zu erfahren, für die eine Busverbindung nach Wewer wünschenswert ist. Außerdem werden wir uns für günstige Preise insbesondere innerhalb Borchens einsetzen.
Renate Kleibrink-Lindner Wir Liberalen regen schon seit längerer Zeit eine Überarbeitung der Busverbindungen an und haben auch entsprechende Impulse im Rat gegeben (bislang leider ohne entsprechende Mehrheit).Uns stören nicht nur die gepfefferten Preise, sondern auch die Taktungen bspw. in den Abendstunden und am Wochenende (was auch dafür sorgt, dass Jugendliche, wenn sie alt genug sind, lieber direkt in die Stadt ziehen). Es ist gerade für einen Ort mit fünf Ortsteilen wichtig, dass die Vernetzung untereinander gegeben ist und man nicht viele Strecken (wie auch die nach Wewer) teils über den zeitraubenden Umweg via Paderborn bewältigen muss.Ob so eine konkrete Verbindung allerdings möglich (und vor allem auch bezahlbar!) ist, muss man natürlich im Rahmen eines solchen Konzepts prüfen. Wir behalten diesen konkreten Wunsch aber im Auge und werden auf eine entsprechende Prüfung hinwirken, wenn das Thema „Busse“ endlich auch von der Ratsmehrheit angepackt wird.
Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Hier habe ich mich bei den jetzigen Ratsvertretern informiert, die mir von den anstehenden Ausschreibungen des öffentl. Busverkehres berichtet haben. Hier liegen uns noch keine Aussagen vor.
Sicherlich haben Sie unsere Wahlplakate gesehen. Dort weisen wir bereits darauf hin, dass wir uns für bessere Verbindungen stark machen.

 

Frage 9: Welches Modell stellen Sie sich für die Verbundschule Alfen-Nordborchen vor: ändert sich nur der Standort Alfen oder gehen beide Schulen aufeinander zu? Werden sich alle Kinder auf Busfahren einstellen müssen?
Markus Drüke Zwischen den Grundschulen Alfen und Nordborchen sind bereits die ersten Fühler ausgestreckt worden, um einen Schulverbund zu sondieren. Beide Standorte sollen so erhalten werden. Sinn und zweck dieses Verbunds ist es, die Schüler vor Ort zu unterrichten und ihnen Busfahrten zu ersparen.
Hans-Jörg Nordmeyer Um als eigenständige Schule bestehen zu bleiben sind die Alfener Schülerzahlen zu gering. Die Schule als Lernort für die Kinder im Dorf kann und soll aber bestehen bleiben. Da soll dann keiner mit dem Bus ins andere Dorf fahren. Alfen hat dann keinen Rektor für sich alleine, sondern mit der Nordborchener Schule gemeinsam. Durch den Schulverbund könnten beide Schulen auch insofern profitieren, dass Möglichkeiten, die die eine Schule nicht hat durch die Zusammenarbeit mit der anderen Schule genutzt werden könnten.
Ingeborg Dykmann Wir kennen ja noch die Situation der GS Alfen/Etteln. Da sind die Ettelner immer gefahren. Wir haben mit dafür gesorgt, dass die Ettelner ihre eigene Schule bekommen. Das soll jetzt auch für Alfen so bleiben.
Christel Gerbrecht Wichtig ist der Erhalt beider Standorte. Die Ausgestaltung sollte im Konsens stattfinden. Eine Gleichbehandlung aller sollte selbstverständlich sein.
Renate Kleibrink-Lindner Für uns Liberale gilt:Lösungen müssen grundsätzlich gemeinsam gefunden werden, dabei kann kein Akteur einseitig auf seinen Interessen beharren!Denn Kinder in Alfen sind nicht besser oder schlechter als Kinder in Nordborchen oder sonstwo. Somit muss man zwingend aufeinander zugehen (und dass sich Kinder der verschiedenen Ortsteile durch Kooperationen untereinander kennen lernen, ist ja grundsätzlich ebenfalls nicht verkehrt). In diesem Sinne haben wir auch damals zwischen KiBo und Etteln vermittelt und für unsere Haltung großen Zuspruch bei den Eltern erfahren.Im Vordergrund muss stehen, möglichst alle Grundschulen erhalten zu können, denn eine Grundschule ist ein wichtiger Standortfaktor für einen Ortsteil. So lange wir das erreichen könnten, sind damit einhergehende Unbequemlichkeiten sicher besser verkraftbar.Zur Ehrlichkeit gehört es, zuzugeben, dass jetzt noch nicht absehbar ist, welche „logistischen“ Herausforderungen die weitere Kooperation noch konkret mit sich bringen wird – die darauf zu findende Lösung darf halt nur nicht einseitig zu Ungunsten einer Seite ausgehen.
Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Die Zukunft der Schule hängt sicher von der Zahl der Kinder ab, die innerhalb der entsprechenden Jahrgänge angemeldet werden. Diese scheinen derzeit gesichert zu sein. Wie sich das Modell in Zukunft entwickelt, wird sich zeigen und dieses wird mit den Schulen und der Gemeinde beraten.

 

Frage 10: Alfener Kinder, die in Borchen zur Schule gehen können mit dem Fahrrad fahren oder kostenpflichtig mit dem Bus fahren. Im Sommer ist der Fahrradweg kein Problem. Im Herbst und Winter wird oft Bus gefahren, da der Fahrradweg nicht beleuchtet ist. Wird es Lampen an dem Fahrradweg geben?
Markus Drüke Sicherlich überlegenswert. Allerdings sollte vor Inangriffnahme eines solchen Projektes im Vorfeld genau abgeklärt werden inwiefern Bedarf besteht und welche Kosten entstehen. Auf blauen Dunst eine teure Beleuchtung zu errichten, die dann kaum genutzt wird ist Verschwendung von Steuergeldern.
Hans-Jörg Nordmeyer Die Idee mit der Beleuchtung ist gut. Man wird aber sehen müssen, ob das auch zu finanzieren ist.
Ingeborg Dykmann Es gibt einen durchgängig beleuchteten Weg von Alfen nach Gallihöhe, den die Jugendlichen nutzen können. Es ist nicht notwendig, eine zweiten Weg mit Beleuchtung auszustatten. Es gibt so viel Lichtverschmutzung in Deutschland. Überall wird davon gesprochen, dass es in Europa überhaupt nicht mehr richtig dunkel wird.
Christel Gerbrecht Diese Problematik war mir bisher nicht bekannt. Das Thema werde ich gern innerhalb der BBU und dann neu gewählten Gemeinderat aufgreifen.
Renate Kleibrink-Lindner Über eine sichere Ausgestaltung eines Radwegs hat der Rat schon hinsichtlich der Verbindung KiBo-Schl. Hamborn diskutiert (da allerdings mit einigen „Stilblüten“). Unsere Auffassung damals war, dass ein Radweg sicher sein muss – und so ausgestaltet, dass er gerne benutzt wird.Wir sind daher auch für Alfen grundsätzlich offen, eine Beleuchtung zu prüfen, ist doch die Verbindung nach KiBo stark frequentiert. Womöglich kann dies sogar mit vertretbarem finanziellen Aufwand erfolgen. Das wäre dann Teil der „Schulförderungspolitik“, denn Jugendliche sollen die Altenauschule bestenfalls auch per Rad sicher erreichen können.
Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Ich gebe diese Frage an die Mitglieder der Fraktion, da ich diese nicht so leicht beantworten kann.Die Vorteile und die Nachteile müssen abgewogen werden.

 

Frage 11: Um wie viel Dezibel werden sie die Lärmbelastung durch die Autobahn während ihrer Amtsperiode für Alfen senken?
Markus Drüke Ob sich die Dezibelzahl des Verkehrslärms der Autobahn in Zukunft verringern läßt, liegt nicht direkt in den Händen der Borchener Ratsvertreter. Kürzlich wurde durch den Gemeinderat eine mehrheitliche Resolution verabschiedet, die mit der zugesagten Unterstützung der heimischen Bundestagsabgeordneten hoffentlich Gehör finden wird. Hier ist eine überparteiliche Zusammenarbeit von Nöten, um den Behörden in Berlin zu signalisieren das die ganze Gemeinde geschlossen gegen diese Belastung kämpft. Es gilt nicht zu erlahmen, denn steter Tropfen höhlt den Stein.
Hans-Jörg Nordmeyer Ich kann die nicht senken. Aber wir können zum Einen als Gemeinderat, zum Anderen mit Informationen versuchen dazu beitragen, dass der Lärmschutz an der A33 erhöht wird.Nur der private Hausbesitzer, der innerhalb eines ausgewiesenen Lärmkorridors an der Autobahn wohnt, hat die Möglichkeit, Forderung auf Lärmschutz zu stellen. Die politische Gemeinde Borchen hat keine rechtlichen Möglichkeiten, selbst Anträge zu stellen.

Der Gemeinderat hat aber mit einer Resolution eindeutig Stellung bezogen und wird dies in politischen Diskussionen immer wieder einbringen.

Die SPD-Borchen ist persönlich mit Hausbesuchen auf jeden Hausbesitzer, der die Möglichkeit hat, Einspruch zu erheben, zugegangen und hat Informationen und Antragsunterlagen zur Verfügung gestellt. Bei uns in Alfen waren das Häuser am Stemberg, Alter Kirchweg, Hellenberg, Siekenweg, Wewersche Straße und Römerweg.

Ingeborg Dykmann Sicher wissen Sie, dass die FWB die einzige politische Gruppierung in Borchen ist, die sich seit ihrer Gründung für Lärmschutz an der A 33 eingesetzt hat. Das gilt übrigens auch für den Fluglärm bei Nacht. Auch hier sind wir für nachhaltigen Lärmschutz.
Christel Gerbrecht Die BBU hat die gemeinschaftliche Resolution für den Lärmschutz im Rat unterstützt und wird weiterhin alles tun, um die IG A33 zu unterstützen. Wir sind für den Lärmschutz und setzen uns für die Anliegen der Anwohner ein. Eine konkrete Senkung können wir nicht versprechen, das liegt nicht in unserer Macht.
Renate Kleibrink-Lindner Konkrete Dezibelzusagen werden Sie nicht ernsthaft erwarten; es überstiege auch unsere Kompetenzen, da wir selber nicht bauen / ausbessern, sondern Straßen.NRW bzw. der Bund.Der völlig unzureichende Lärmschutz (der an manchen Stellen wie der etwas über einen Meter hohen „Schutzwand“ eher an Satire erinnert) ist nicht nur ein großes Thema in Alfen, sondern auch in den anderen Gemeindeteilen. Das mindert die Wohnqualität immens.Wir halten engen Kontakt zur Interessengruppe Autobahnlärm A33 und haben die Resolution im Rat unterstützt, mit der wir gegenüber den politischen Entscheidungsträgern auf höherer Ebene Druck machen wollen. Steter Tropfen höhlt den Stein – falls die aktuelle Resolution keinen Erfolg zeigt, verabschieden wir gerne auch eine im Wortlaut etwas schärfere Fassung.Das Thema Umweltlärm halten wir übrigens für eines der wichtigsten der kommenden Jahre, denn wie Sie sicherlich in den Medien gesehen haben, werden weitere Autobahnen durch den Kreis Paderborn in Richtung Höxter / Lippe angedacht, die je nach Planungsstand an Borchen vorbeiführen und es „in die Zange nehmen“. Da muss die Gemeinde – sollte es denn so kommen – rechtzeitig intervenieren und auf eine Trassenänderung drängen.
Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Die Gemeinde Borchen hat keinen unmittelbaren Einfluss auf bauliche Veränderungen an der Autobahn. Eine von der jetzigen Fraktion der Grünen angeregte Resolution wurde gemeinsam mit allen im Rat vertretenen Gruppen auf den Weg gebracht. Jede der Ratsfraktionen hat zugesagt das ihnen mögliche zu unternehmen um den Bürgern an dieser Stelle möglichst bald eine Verbesserung herbeizuführen.  Dieses Anliegen liegt uns am Herzen.

 

Frage 12: Im neuen Flächennutzungsplan-Entwurf der Stadt Salzkotten, der am 5.5.2014 der Öffentlichkeit vorgestellt wird, bleibt es bei den zwei Wind-Konzentrationszonen an der Borchener Gemeindegrenze. Die Alfener leiden unter dem Autobahnlärm. In diesem Frühjahr wg. der häufigen Ostwindlagen ganz besonders. Mit der Duldung des Lärms bringen die Alfener ein großes Opfer für die Gesellschaft. Sollte es nicht selbstverständlich sein, den Bürgern weitere Belastungen zu ersparen? Werden Sie im Falle Ihrer Wahl gleich nach Dienstantritt – die Zeit drängt  – tätig werden? Welche politischen und ggf. kommunalrechtlichen Schritte halten Sie für geeignet, Schaden von Alfen abzuwenden?
Markus Drüke Aufgrund der Lärmbelastung unseres Dorfes hat sich in Alfen vor einiger Zeit eine Bürgerinitiative gebildet, die es nicht hinnehmen möchte, daß für Alfen eine weitere Minderung der Lebensqualität entsteht. Der Rat der Gemeinde Borchen hat bereits mehrheitlich seine ausdrücklichen Bedenken gegen dieses Projekt zum Ausdruck gebracht und eine Windkraftkonzentrationszone an der Gemeindegrenze scharf verurteilt. Welche rechtlichen Schritte in Zukunft möglich und machbar sein werden, muß die Gemeindeverwaltung unter Inanspruchnahme fachlicher Beratung prüfen. Auch hier muß ganz klar gesagt werden, daß medienwirksamer Widerstand die beste Möglichkeit ist, auf sich aufmerksam zu machen. Je größer die Beteiligung der Betroffenen ist, desto eher wird man auf der anderen Seite zu Kompromissen bereit sein. Bei der letzten Veranstaltung in Salzkotten, waren allerdings nur wenige Alfener zugegen.
Hans-Jörg Nordmeyer Die Stadt Salzkotten ist verpflichtet, Windvorranggebiete auszuweisen, um einen geordneten und rücksichtsvollen Ausbau der Windenergie in ihrem Gemeindegebiet zu ermöglichen und zu steuern. Die Stadt Salzkotten hat einen ersten FNP vorgestellt und dabei aber grandios rücksichtslos Abstände vorgeschlagen, die in keinem Verhältnis zu der nicht vorhandenen (!) Höhenbegrenzung stehen. Wir in Borchen haben hier klare Vorgaben, die einem Wildwuchs und rücksichtslosem Ausbau entgegenstehen. Diese Nachbargemeindliche Rücksichtnahme haben wir als Gemeinderat in einer deutlichen Stellungnahme zum FNP von der Stadt Salzkotten eingefordert. Ich bin auch persönlich, wie viele andere Alfener auch von Haus zu Haus gegangen und habe Unterschriften für eine Alfener Stellungnahme zum Salzkottener Projekt gesammelt. Der Erfolg aller Proteste war, dass die Stadt Salzkotten ihren ersten Entwurf zurückziehen und überarbeiten musste. Die Entscheidungsgewalt in dieser Frage hat aber die Stadt Salzkotten. Wir Borchener können auf den zweiten FNP-Entwurf nur mit der Gemeindlichen Stellungnahme wie beim ersten Entwurf auch antworten und versuchen, auf die politische öffentliche Meinung in Salzkotten Einfluss zu nehmen.Hier verdient die Initiative Gegenwind großen Respekt, da hier wichtige Informationen und gesetzliche Möglichkeiten der Einflussnahme recherchiert und öffentlich macht.
Ingeborg Dykmann Das ist Klagen auf hohem Niveau. Diese Frage kann man auch nicht losgelöst von Frage 11 betrachten.Grundsätzlich kann ich schreiben, dass mir Windkraft vor Ort lieber ist als ein unsicheres Kernkraftwerk (siehe aktuell Störfall in Grohnde!) anderswo in Deutschland oder Europa. Wir können nicht einerseits für die Energiewende sein – aber andererseits keine WEAs wollen. Wo sind die konstruktiven Vorschläge der Windkraftgegner zum zukünftigen Energieverbrauch?
Christel Gerbrecht Die BBU setzt sich dafür ein, dass wie gehabt im Gespräch mit der Stadt Salzkotten die Interessen Borchens vertreten werden. Wir plädieren für den bayrischen Standard, also einen Mindestabstand von 2000 Metern.Wir sind für erneuerbare Energien, aber nicht um jeden Preis. Auch bei den erneuerbaren Energien sollten neue und andere Wege gegangen werden (z.B. Geothermie) und nach neuen Technologien gesucht werden.
Renate Kleibrink-Lindner Was uns zunächst ärgert, ist die Tatsache, wie rücksichtslos Salzkotten agiert. Vor allem stört uns, dass die Gemeinde Borchen (besonders Alfen) Leidtragende der Entwicklung ist, ohne außer der Belästigung etwas davon zu haben. Denn Arbeitsplätze und Gewerbesteuern der Anlagen fließen allesamt nach Salzkotten, den Alfenern bleibt zum Dank die Beeinträchtigung.Wir haben im Rat die Linie der Verwaltung unterstützt, scharf gegen die bisherige Salzkottener Planung vorzugehen. Es ist nun am Kreis, die rechtlichen Voraussetzungen zu prüfen und später Anlagen zu genehmigen oder nicht. Borchen muss aber dennoch den Dialog mit Salzkotten suchen und auf Änderungen drängen.Allerdings betrachten wir einen vernünftigen Ausbau der Windkraft als erforderlich. Denn Windkraft ist wichtiger Bestandteil des Energiemixes, den wir nach Abschaltung der Atomkraftwerke benötigen werden (Kohlekraft ist übrigens auch kein Allheilmittel…). Die Energiewende bringt es wohl leider mit sich, dass dezentrale Versorgungseinheiten notwendig werden; Energie ist „umsonst“ eben nicht zu bekommen. Zweifelsohne leistet der Kreis Paderborn bereits einen großen Beitrag, gerade in Sachen Windkraft – wir sind aber auch eine der Regionen mit den deutschlandweit besten Standortmöglichkeiten.Dieser Ausbau darf jedoch nicht GEGEN, sondern muss MIT den Bürgern und anderen Betroffenen geschehen, denn nur so wird Akzeptanz erzeugt.Salzkotten zeigt mustergültig, wie man es gerade nicht macht! Denn Salzkotten zerstört auch den interkommunalen Frieden unter Nachbarn. Bereits nach aktuellem Baurecht sind größere Abstände zwischen Windkraftanlagen und der Wohnbevölkerung möglich, wünschenswert sind zudem weitere Vorgaben durch die Landesregierung (was aber wohl nicht passieren wird). Wir fragen uns, was für Salzkotten wichtiger ist: Die gute nachbarschaftliche Beziehung zu Borchen, die in Projekten interkommunaler Zusammenarbeit ausbaubar ist? Oder der Bau der maximalen Windkraftanlagen-Anzahl, wobei man den Nachbarn ignorant vor den Kopf stößt?

Worüber wir uns aber wundern, ist, wenn wir sehen, wer sich nun gegen die Windkraft stemmt:

Allen voran die CDU hat im Paderborner Kreistag das Ziel ausgerufen, bis zum Jahr 2020 rechnerisch so viel Energie aus Erneuerbaren zu produzieren, wie der Kreis verbraucht. Dafür wurde sogar eigens ein sehr teures Klimaschutzkonzept gerade von der CDU (und somit auch vom Alfener CDU-Kreistagsabgeordneten) und Landrat Müller als „Lieblingsprojekt“ durch den Kreistag geboxt, welches wir Liberalen als unpassend und überzogen abgelehnt haben. In diesem Konzept hat die Windkraft eine sehr herausstechende Rolle.

Nun, da sich der Widerstand regt und sich Bürgerinitiativen bilden, rudert die CDU schnell zurück, stellt sich in den Gemeinden hin und versucht, genau die Anlagen zu verhindern, die sie selbst vorher im Kreistag  mit großem Hurra gefordert hat. Das verstehe mal einer!

Coelestine Sichelschmidt-Von Kuyck Mit der Ausweisung der Windvorranggebiete ist die Stadt Salzkotten zunächst ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachgekommen, der Windenergie entsprechenden substanziellen Raum zu geben. Grundsätzlich begrüßen wir Grüne solch einen Schritt, weil er uns dem Ziel, der klimaunschädlichen Energieerzeugung ein Stück näher bringt. In den Beteiligungsverfahren einzelner Anlagen wird ein Weg gefunden werden müssen, wie Beeinträchtigungen möglichst minimiert werden können um somit ein Nebeneinander zwischen Wohnen und Stromerzeugung vor Ort akzeptabel zu gestalten. Die Akzeptanz der Bürger ist mir wichtig und trägt mit zum Gelingen dieser Ziele bei.
Als Ärztin ist mir die Klimawende und damit der Erhalt unserer gesunden Lebensgrundlage sehr wichtig. Der Atomstrom ist für mich keine Alternative.

 

Hinweis: die Antworten von Hans-Jörg Nordmeyer wurden nachgetragen. Hr. Nordmeyer hatte die Möglichkeit die Antworten der anderen Kandidaten zu lesen als er seine Antworten verfasst hat. Um ihnen die Möglichkeit zu geben auch Herrn Nordmeyer kennen zu lernen wird dieser Vorteil dem Informationsgehalt untergeordnet.

2 Kommentare

  • Reinhard Menne

    Hallo,

    so wie ich Thorsten Brinkmann kenne hätte er die Stellungnahme von Hannes N. auch noch später eingestellt. Warum da jetzt nichts steht ist mir ein Rätsel. Oder ist das auch gleich die Lösung: Keine Antworten von der SPD… Jedenfalls in diesem Wahlkreis. Im zweiten Alfener Wahlkreis gibt es ja Stellungnahmen ….

  • Hallo Reinhard, in diesem Fall muss ich bekennen, dass ich doch der hindernde Faktor bin. Rüdiger Jordan von der FDP hat z.B. noch Antworten geschickt. Den Abgabetermin hatte noch um knapp eine Woche verlängert. Dann habe ich die Antworten eingestellt. Wenn ich nun Antworten nachtrage wäre das gegenüber denjenigen, die sich trotz Wahlkampfstress an die Termine gehalten haben, unfair gewesen. Die Nachmelder kennen die Antworten der Anderen und hätten daher einen Vorteil.
    So wie ich Hannes oder Rüdiger kenne beantworten sie die Fragen aber gern auf Nachfrage.

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