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Lokale Agenda 21

Gemeindeentwicklungsziele 2010

8.6.2003

In der letzen Woche haben sich Augenscheinlich die ersten Maßnahmen aus der lokalen Agenda 21 in unserem Dorf verwirklicht. Mehr als 10 Jahre hat es gedauert, bis die Alfener Schulkinder auf sicheren Wegen in die Schule bzw. in den Kindergarten kommen können. Jedes Jahr zum Schuljahresbeginn flammte die Diskussion über Ampeln, Inseln oder Zebrastreifen erneut auf. Seit dem 2.6. zieren zwei Zebrasteifen die Wewersche Straße und den Kleeberg.

Für viele Alfener kamen die Zebrastreifen überraschend. Grund genug sich über die Lokal Agenda etwas genauer zu informieren. Dort sind eine Vielzahl von Maßnahmen und Ideen aufgelistet, mit denen sich Rat und Gemeinde in den nächsten Jahren beschäftigt.

Aus den Einwohnerversammlung des letzen Jahres in den einzelnen Ortsteilen ist ein Maßnahmen Katalog entstanden, der sich über 49 Seiten erstreckt. Die zusammengetragenen Aktionen wurden in den einzelnen Ratsausschüssen bearbeitet und bewertet. Mittlerweile  sind die einzelnen Punkte beschlossen und mit der Umsetzung wurde begonnen.

Beschlüsse der Ausschüsse / Rates
Zusammenstellung der vorgeschlagenen Maßnahmen und Ideen "Lokale Agenda 21 - Gemeindeentwicklungsziele 2010"

Auszug bzgl. Alfen (an den Lücken der Nummerierung zu erkennen)

Am 10.4. haben Alfener Bürger zu einer Bürgerversammlung eingeladen, um die begonnenen Diskussionen zur Agenda 21 fortzusetzen.

Über diese Versammlung wird im nächsten BOBO berichtet. Dank Karl-Heinz Lüke dürfen wir diesen Artikel vorab im AlfenWeb veröffentlichen:

1. Bevölkerungsentwicklung

2. Bis 2010 Gesamteinwohnerzahlen nicht über 14.000: .... Alfen und Etteln je. ca. 2050

1.1 Wohnbaulandbedarf

3. In Alfen Ausweisung von Baugebieten mit 48 Plätzen. Bedarf für ca. 5 Jahre, danach weitere Ausweisung

6. Verdichtung der Bebauung in Innerortslage von Alfen

1.2 Baulandmobilisierung

2. In Ortskernbereichen nicht mehr genutzte landwirtschaftliche Flächen als Bauland ausweisen

7. Sinngemäß auch für die Ortsteile Alfen ....

2.1 Ausweisung von Gewerbeflächen

5. Nutzung des 40.000 qm großen Geländes der ehemaligen Sargfabrik in Alfen als Ökopark - Vorschlag durch Verwaltung zurückgezogen

2.2 Ausweisung von Flächen für die Errichtung von Windkraftanlagen

4. Keine Windkraftanlagen in Alfen ....

2.3 Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten

6. Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten, insbesondere im Ortsteil Kirchborchen und Alfen

8. Ansiedlung einer Drogerie und eines Supermarktes in Alfen

3.1. Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs

4. Verbesserung des innerörtlichen Verkehrs zum Siedlungsschwerpunkt Kirch-/Nordborchen

5. Anbindung des Ortsteiles Alfen durch Änderung der Linienführung 460 Büren - Paderborn

6. Umstellung und Verdichtung der Fahrten der bestehenden Linie 9 auf alle Werktage

14. Verbesserung der Verkehrsanbindung (Ringverbindung Wewer-Alfen-Salzkotten)

3.2.1 Verkehrsplanung - Verkehrsentwicklungsplan

2. Verkehrssicherheit im Bereich der beiden Landstraßen im Ortsteil Alfen verbessern (z.B. Kreisverkehre, Zebrastreifen, Querungshilfen, Verkehrsinseln)

7. Bürgersteig Salzkottener Str. bis Rasenplatz verlängern, wenn der eigentliche Kostenträger die Bauausführung übernimmt

16. Fußgängerüberwege in der Salzkottener Str. in Alfen schaffen

3.2.2 Ausbau des Rad- und Wegenetzes

3. In Alfen Trasse des Almeradweges von der Tudorfer Straße entlang der Alme verlegen

7. Neuanlegung von Wanderwegen in Alfen (z.B. Hellenberg - Alter Kirchweg / Tudorferstr. - Almebrücke)

3.2.5. Dorfgerechte Gestaltung der Ortskerne

5. Ortskern von Alfen als Dorfzentrum ausbauen (Bereits in Planung)

8. Begrünte Verkehrsinseln in der Walburgisstraße

3.2.6. Ausbau von verkehrsberuhigten Bereichen

8. Durchfahrt Tudorfer Str. durch Entfernung von Bäumen und Einbauten verbessern (Rückbau) (Zunächst Beobachtung der weiteren Entwicklung)

4.1. Naherholung

3. Innerhalb von Ortslagen mehr Ruheplätzen mit Bänken schaffen (z.B. Alte Kirche und Almebrücke Alfen)

4.2 Friedhöfe

3. Artgerechte Bepflanzung des Friedhofes in Alfen mit Laubbäumen (Hecke als Windschutz)

4.5. Ärztliche Versorgung

1. Zu jedem Ortsteil mindestens einen Allgemeinmediziner (langfristig auch Zahnarzt)

3. Ansiedlungswillige Allgemeinmediziner für Praxis in Dörenhagen und Alfen bzw. Fachärzte finanziell unterstützen

5. Ansiedlung eines Zahnarztes in Alfen

4.6. Kinderspielplätze

3. An zentralen Punkten in jedem Ortsteil attraktive Plätze schaffen (Abenteuerspielplatz etc.)

6. Verbesserung des Spielplatzangebotes insbesondere für ältere Kinder und Jugendliche (Bolzplätze mit Toren)

8. Wasserspielplatz mit Bolzwiese und Grillhütte in Alfen

7.1. Jugend

1. Räume für Offene Jugendarbeit in den Ortsteilen Alfen, Dörenhagen und Etteln als teiloffene Tür

2. Einstellung eines Zivildienstleistenden für die offene Jugendarbeit in Alfen, Dörenhagen und Etteln

3. Dringender Bedarf an Räumen für die offene Jugendarbeit in Alfen (evtl. Pfarrhaus, vorübergehend Schulhof wieder öffnen)

50 kamen zur ersten Bürgerversammlung:

Alfener wollen wissen, was im Dorf „gespielt“ wird

Nur CDU-Ratsherr Walter Hermes konnte auf Grund anderer Verpflichtungen nicht dabei sein. Er bedauerte das, da er das Instrumentarium der Bürgerbeteiligung für sehr wichtig erachtet. Ansonsten waren sämtliche Alfener Ratsvertreter von SPD, FWB und CDU gekommen. Ein wenig irritiert schienen die anwesenden CDU-Ratsvertreter auf der ersten Bürgerversammlung Anfang April in Alfen, zu der Bürger eingeladen hatten. Eigentlich dürfe doch nur der Bürgermeister zu einer Bürgerversammlung einladen, so einer von ihnen.

Auch wenn es nicht so war: ca. 50 Alfener kamen ins Bürgerhaus, um etwas über aktuelle Entwicklungen in ihrem Ortsteil zu erfahren und sich über Probleme auszutauschen. Als Moderator war Heiner Hüster, ehemaliger Vorsitzender des RW Alfen, gewonnen worden.

Zunächst stellte Bürgermeister Schwarzenberg die für Alfen interessantesten Themen der Lokalen Agenda vor. Eine bessere Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr erscheint nach seinen Worten nach Auslaufen der entsprechenden Konzessionsverträge der BVO nicht ausgeschlossen. Die äußerst schlechte Infrastruktur in Alfen war ein Schwerpunktthema. Das Problem des Ärztemangels würde die Gemeinde sogar notfalls mit Wirtschaftsfördermaßnahmen ausräumen wollen. Doch seien in der Vergangenheit ähnliche Versuche – z. B. intensive Werbung bei der Kassenärztlichen Vereinigung - erfolglos verlaufen. Dennoch werde weiter alles getan, um wenigstens einen Allgemeinmediziner nach Alfen zu holen. Auch die Rückzugstendenzen der Geldinstitute wurde allseits bedauert - das sei halt die freie Marktwirtschaft...., so resigniert die anwesenden Ratsvertreter. Die Politik habe da keine Einflussmöglichkeiten. Interessant zu erfahren, dass es im Alfener Süden gelegenen Gewerbegebiet zur Zeit 250 bis 300 Arbeitsplätze gibt. 500 sollen es werden, wenn das gesamte Gebiet erschlossen ist.

Der in den letzten Jahren stetig gewachsene von der A 33 kommende Lärm war ein weiteres Thema. Obwohl das Fahrzeugaufkommen von anfangs 12.000 auf inzwischen 42.000 gewachsen ist, sieht der Bürgermeister keine Möglichkeit, den Lärmschutz an der Autobahn zu verbessern. Rechtlich sei da nichts zu machen. Einem natürlichen Lärmschutz durch Anpflanzung von Bäumen begegnete er ebenfalls mit Skepsis, weil dafür enorme Erdaufschüttungen nötig wären. Wegen eines zu geringen Gefährdungspotentials wurde auch eine Vorfahrtsänderung im Bereich „Salzkottener Straße/Hellenberg“ im rechtstechnischen Sinn nicht für machbar gehalten. Immerhin seien im Bereich Kindergarten und in der Nähe der Almebrücke 2 Zebrastreifen zum Schutz der Kinder geplant. Die von Eltern geforderte Schaffung eines Fußgängerüberwegs an der Salzkottener Straße werde derzeit noch geprüft. SPD-Ratsherr Nordmeyer forderte in diesem Zusammenhang von der Grundschule und dem Kindergarten eine bessere Verwirklichung des Schulwegplans.

Schade, dass die Alfener Politiker nichts über die Pläne der Dorfplatzerneuerung (rund um die Kirche) verlautbaren ließen. Das hätte den einen oder anderen durchaus interessiert.

Als Moderator Hüster nach 2 Stunden schließlich die Anwesenden fragte, ob Interesse bestehe, eine solche Bürgerversammlung zu wiederholen, war eine deutliche Zustimmung zu vernehmen. Auch der Bürgermeister meinte, es gebe genügend Themen, „da könnten wir bis morgen früh diskutieren“. Warum er dann aber Bürgerversammlungen dieser Art nicht befürwortete, sondern sich eher Versammlungen zu speziellen Themen wie in der Vergangenheit wünschte, ist nicht ganz nachvollziehbar.....

 

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