Presseerklärung des Regionalbündnis Windvernunft

Regionalbündnis wendet sich mit Resolution an Landesregierung

2013 12 06 Presse RBW Resolution

Das Regionalbündnis Windvernunft (RBW) hat in dieser Woche eine eigene Resolution zum Ausbau der Windenergienutzung verabschiedet und in Form eines offenen Briefs an die Landesregierung nach Düsseldorf versandt. Die Resolution zur „sozialverträglichen Nutzung der Windenergie in NRW“ fordert im Wesentlichen eine deutliche Ausweitung der Abstandgrenzen zur Wohnbebauung, die politische Orientierung am Gemeinwohl sowie die Einbindung der Bürgerschaft in die Entscheidungsprozesse.

Der Zusammenschluss von mittlerweile acht Windinitiativen aus der Region Paderborn wendet sich konkret an die Ministerpräsidentin des Landes NRW, Hannelore Kraft, die Minister Johannes Remmel und Michael Groschek sowie die Fraktionen im Landtag und die Mitglieder des Landestages.

Jürgen Baur aus Paderborn-Dahl, einer der Sprecher des Regionalbündnisses: „Wir bieten der Politik mit unserem Beschluss eine weitere Möglichkeit, endlich ihre Lippenbekenntnisse in die Tat umzusetzen, nämlich die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes in die Planungen der Windindustrie mit einzubeziehen. Die Resolution enthält konstruktive Vorschläge, wie eine durchdachte und weitsichtige, eine menschen- und sozialverträgliche Nutzung der Windenergie aussehen kann, ohne die Lebensqualität der Bevölkerung weiter zu beeinträchtigen und die gewachsenen Natur- und Kulturlandschaften zu schützen.“

Baur betont: „Wir gehören zu den Befürwortern der Windenergienutzung, müssen jedoch zugleich erkennen, dass sich deren politische Umsetzung immer mehr zu einem Desaster entwickelt.“

Laut Resolution muss der weitere Ausbau der Windindustrie vor allem anderen in erträglichen Abständen zur Wohnbebauung erfolgen. Die bestehenden gesetzlichen Regelungen, die einen Abstand von wenigen hundert Metern zwischen Windenergieanlagen (WEA) und Wohnbebauung vorsehen, seien völlig unzureichend. Erträgliche und für die betroffenen Anwohner akzeptable Abstandsregeln dürften nicht in Metern, sondern müssten in Kilometern bemessen werden. So lautet die Forderung des Regionalbündnisses: Das 15-fache der WEA-Gesamthöhe als empfohlener Mindestabstand zur Wohnbebauung.

Die Resolution verweist auf die Abstandsbestimmungen im europäischen Ausland. In England liegt der Mindestabstand bei drei Meilen, in Frankreich bei drei Kilometern.

Heinrich Brinkmann aus Paderborn-Neuenbeken erläutert: „Das wäre eine Regelung, mit der wohl viele Anwohner leben könnten. Die in dieser Woche vom Paderborner Landrat geforderten Abstände von 1500 Metern reichen bei weitem nicht aus. Bei uns leben die Menschen mit genau diesem Abstand von 190 Meter hohen Windmühlen entfernt und können wegen des Lärms nachts nicht schlafen.“ Enttäuscht zeigt sich Brinkmann auch von den WEA-Betreibern: „Obwohl die Windmüller hier über die Lärmbelästigungen informiert sind, haben einige es nicht einmal nötig, die in ihrer Genehmigung festgesetzte Nachtreduzierung einzuhalten. Da scheint der eigene Profit über den Rechten der Mitbürger zu stehen.“ In dieser Sache laufen laut Brinkmann zwei vom Kreis Paderborn bei der Staatsanwaltschaft angezeigte Strafverfahren gegen die Betreiber.

Bislang, so die Sprecher des Regionalbündnisses, gehe die explodierende Windindustrialisierung ausschließlich zu Lasten der Bevölkerung. Kaum ein Gerichtsverfahren, das aufgrund der geltenden Gesetze nicht zu Gunsten der Investoren entschieden würde. Deswegen lasse sich eine politisch gesteuerte Revision der windindustriellen Energiewende im Interesse der Bevölkerung und in Achtung des Bürgerwillens auch nicht mehr in irgendeine Zukunft verschieben

Die weiteren Empfehlungen des Regionalbündnisses zu einem menschen- und sozialverträglichen Ausbau der Windindustrie sind in der Resolution nachzulesen: www.regionalbuendnis-windvernunft.de

Die Sprecher des „Regionalbündnis Windvernunft“:

Heinrich Brinkmann, Lärmstopp Eggevorland, Mail: info@laermstopp-eggevorland.de, T. 05252/ 1040

Prof. Dr. Jürgen Baur, DaWI Paderborn, Mail: dawi.paderborn@gmail.com, T. 05293/ 932076

Hubert Halsband, Gegenwind Alfen, Mail: gegenwind@alfen.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.