Thema: Straßen NRW entfernt Gedenkstätten

2021 geschah im Bürener Ortsteil Brenken ein schrecklicher Unfall, bei dem ein siebenjähriges Kind durch Umstürzen eines Sandsteinkreuzes getötet wurde. Dies löste zu Recht überall Entsetzen, Trauer und Mitgefühl für die Angehörigen aus. So eine Tragödie hinterlässt Schmerz und Wunden, die nie wieder ganz verschwinden. Nachvollziehbar ist, dass die zuständige Behörde neben der Aufarbeitung dieses speziellen Falles Überlegungen anstellt, wie künftig derartige Fälle vermieden werden können. Ein „Umdenken“ habe eingesetzt, so die Sprecherin von Straßen NRW. Ich frage mich, ob das nahezu rigorose Entfernen von Flurkreuzen und Bildstöcken von landeseigenen Flächen der richtige und einzige Weg ist. Auch wenn es heißt, man suche nach einvernehmlichen Lösungen, wird in der Praxis das Entfernen dieser Denkmäler die Regel sein. Mit dieser Maßnahme wird unsere Kulturlandschaft wieder ein wenig ärmer und farbloser. Die teilweise seit mehreren hundert Jahren stehenden Gedenkstätten sind nicht ohne Grund errichtet worden. Sie sind oft Ausdruck von Dank oder sollen an ein, zumeist tragisches, Ereignis erinnern. Hier wird uns ein Stück regionaler Identität genommen und stellt einen weiteren Werteverlust in unserer säkularisierten Welt dar. Das die Standfestigkeit gewährleistet sein muss, steht außer Frage. Die Überprüfung ebenfalls. Das dies mit Kosten verbunden ist, muss auch klar sein. Aber muss ein derartiger „Rundumschlag“ sein? Was kommt als Nächstes? Wird man bald alle Straßenbäume fällen, die ja schließlich auch eine potentielle Gefahr darstellen? Gerüchteweise soll der Kreis Paderborn ähnliche „Sicherungsmaßnahmen“ wie Straßen NRW erwägen. Dann werden weitere Gedenksteine und Ortsbegrüßungstafeln verschwinden müssen. Wir können aber unsere Welt nun mal nicht in Watte packen. Bleibt zu hoffen, dass bei Straßen NRW auch bei ihrer originären Aufgabe, nämlich die Straßen in Ordnung zu halten, ebenfalls ein Umdenken stattfindet und man hier ebenso rigoros und konsequent handelt.

Konrad Hansmeier, Ortsvorsteher und Ortschronist Alfen
Josef Drüke, Ortsheimatpfleger

In Alfen betrifft das erstmal das sogenannte „Brands Kreuz“ am Kreisverkehr Richtung Salzkotten, Nähe der Ziegelei.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.